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Ein Jahr Trade Republic

Wer die letzten Monate im Internet unterwegs war, ist wahrscheinlich das ein oder andere mal auf Werbung von Trade Republic gestoßen. Bei dieser Firma handelt es sich um ein deutschen Online-Broker, über dem man börsennotierte Wertpapiere und Kryptowährungen handeln kann. Doch was macht Trade Republic anders als zum Beispiel der S-Broker der Sparkassen?

Überblick

Um als privat Person mit Aktien und Co. handeln zu können, benötigt man ein Depot. Ein solches kann man bei verschiedenen Anbietern eröffnen. Dies ist jedoch nicht kostenlos und so sollte man sich genau überlegen, wo man sein Depot eröffnet.
Durch meinen Arbeitgeber kam ich 2005 zum ersten mal in Kontakt mit Aktien und so kaufte ich über ein Mitarbeiter-Angebot thyssenkrupp Aktien. Dabei eröffnete ich ein Depot bei der Kreis-Sparkasse, genauer gesagt bei der Tochterfirma S-Broker mit Sitz in Wiesbaden. Dabei musste eine jährliche Gebühr beglichen werden und zusätzlich kamen Order-Gebühren auf einen zu, wenn man Aktien an- bzw. verkaufen wollte.
Zur damaligen Zeit gab es kaum günstigere Alternativen und so blieb ich bis Juli 2020 Kunde beim S-Broker. In dieser Zeit kamen ein paar weitere thyssenkrupp Aktienpakete hinzu. Doch auch ein paar Einzelaktien habe ich in dieser Zeit gekauft. Unter anderem auch mehrere Facebook Aktien, die ich damals kurz nach dem Start der Aktie gekauft habe. Der Wert dieser Aktien ist seitdem um über 800% gestiegen.

 

Der Wechsel

Doch warum der Wechsel vom S-Broker zu Trade Republic? Die Antwort auf diese Frage ist schlicht und einfach wegen den Kosten für das Depot. Neben den jährlichen Gebühren, wurden auch Order-Gebühren fällig, die ich nicht mehr tragen wollte. Nach einer Recherche über Google wurde ich auf zwei Anbieter aufmerksam, Trade Republic und Scalable Capital. Bei beiden handelt es sich um sogenannte Neo-Broker und bieten den Kunden kostengünstig ein Depot an.
Anfangs wollte ich zu Scalable Capital, da mir die App eher zugesagt hatte. Jedoch war ich mir nicht sicher, ob mir der Free Broker ausreichen würde. Aus heutiger Sicht ist die Antwort ein klares Nein, daher hätte ich auf den Prime Broker upgraden müssen und hätte so laufende Kosten von 2,99€ im Monat.
Somit habe ich mich für Trade Republic entschieden und bereue diese Entscheidung bisher keineswegs.


 

Depot Übertragung und erste Schritte

Nachdem mein Depot zu Trade Republic übertragen wurde, habe ich zuerst einmal Altlasten verkauft, um dann andere Positionen zu vergrößern. Anschließend erteilte ich einen Freistellungsauftrag in höhe von 801€ (Sparer-Pauschbetrag) innerhalb der App, um erst nach dem erreichen dieses Betrags Kapitalertragssteuern zahlen zu müssen.
Mit dem Wechsel stieg auch mein Interesse an Aktien, der Börse und allem was dazu gehört. Somit habe ich mich immer wieder informiert und höre seitdem mehrere Finanz-Podcasts. Dennoch habe ich aus heutiger Sicht einige Fehler gemacht. Zum einen habe ich für kleine Beträge Aktien gekauft. Um die 2€ Order Gebühr (je 1€ für den Kauf bzw. Verkauf) durch Kursgewinne wieder reinzuholen, hätte die Aktie zweistellig zulegen müssen. Dies war jedoch nicht realistisch und somit verbuchte ich diesen Kauf bzw. Verkauf in der Kategorie FAIL.
Außerdem habe ich im Juli/August 2020 Aktien mit einem Verlust verkauft, die heute einen Gewinn gebracht hätten. Jedoch wusste ich es damals nicht besser und somit verbuche ich auch dies in der Kategorie FAIL.

 

Meine Strategie

Doch wie sieht meine Strategie für die Zukunft aus? Ich habe mich auf einen Mix aus ETF’s (Exchange Traded Fund) und Dividenden Aktien entschieden. Um eine größere Anzahl an Positionen ins Depot zu holen, habe ich mich dazu entschieden jede Position einmal im Quartal zu kaufen. Um nicht jeden Monat alles von Hand durchführen zu müssen, legte ich Sparpläne an. Daraus ergaben sich auch zwei weitere Vorteile, denn bei den Sparplänen fallen die Order-Gebühren weg und man ist in der Lage Anteile einer Aktien zu erwerben.
Im Detail sieht meine derzeitige Strategie so aus:

  • 1. Monat im Quartal:
    Core MSCI World (ETF), Digitalisation (ETF), Apple, Microsoft, Texas Instruments und Realty Income
  • 2. Monat im Quartal:
    Automation & Robotics (ETF), Digital Security (ETF), Alphabet, Qualcomm, Procter & Gamble und 3M
  • 3. Monat im Quartal:
    Core MSCI Europe, Core MSCI EM IMI (ETF), Electric Driving Tech (ETF), Johnson & Johnson, Coca Cola und McDonald’s

 

Mein Depot

Die oben genannte Strategie verfolge ich seit Anfang 2021 und habe diese im Laufe ein paar mal angepasst bzw. erweitert. Jedoch bin ich von den Positionen so überzeugt, dass ich nun die Finger von den Sparplänen lasse. Darüber hinaus liegen noch mehrere Aktien von Facebook, Infineon und thyssenkrupp in meinem Depot, die ich aktuell nicht bespare.
Depot - Jahresansicht
Wer sich mein Depot tagesaktuell ansehen möchte, kann dies bei Parqet tun.

 

Fazit

In der heutigen Zeit sucht man lange nach Anlage Produkten die eine Rendite erwirtschaften. Wenn man sich nicht selber mit dem Thema befassen möchte, sucht man sich am besten irgendeinen Investmentfond und gut ist. Dabei muss man sich aber auch im klaren sein, dass die Firmen mit dem eingezahlten Geld erst einmal die Kosten decken und man danach erst eine Rendite erwirtschaftet. Wer sich die Kosten sparen möchte und gewillt ist, sich ein wenig einzulesen, der kann über einen Neo-Broker wie Trade Republic den Einstieg an der Börse wagen. Jeder der diesen Schritt wagt, sollte sich aber dessen bewusst sein, dass man Fehler machen kann und wird.

 

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