Lange Zeit war ich mit ioBroker zufrieden, aber irgendwann stieß ich an die Grenzen des Systems. Auf der Suche nach mehr Flexibilität und Freiheit stieß ich auf Home Assistant und war sofort begeistert. In diesem Beitrag berichte ich von meinem Wechsel und warum Home Assistant die perfekte Lösung für meine Smart-Home Bedürfnisse ist.
Gründe für meinen Wechsel
Im November 2023 wagte ich den Schritt und wechselte von ioBroker zu Home Assistant. Die Entscheidung fiel mir leicht, da Home Assistant mittlerweile eine intuitiv zu bedienende Oberfläche und eine Vielzahl von Integrationen bietet, die meine Bedürfnisse perfekt abdecken.
Bereits die Ersteinrichtung per Docker Container gestaltete sich kinderleicht. Dank der übersichtlichen Benutzeroberfläche und der umfangreichen Dokumentation war ich im Nu startklar.
Ein großes Plus ist auch der Community Store (HACS). Hier finden sich unzählige Erweiterungen, Themes, Lovelace Karten und Automatisierungsvorlagen, die den Funktionsumfang enorm erweitern.
So konnte ich beispielsweise meinen Photovoltaik-Wechselrichter innerhalb weniger Minuten integrieren und die Daten meiner Photovoltaik-Anlage in Echtzeit einsehen. Auch die Integration von HomeMatic und ZigBee war ein Kinderspiel.
Nach einem kurzen Parallelbetrieb stand mein Entschluss fest: Home Assistant ist die perfekte Smart-Home-Lösung für mich!
Vor- und Nachteile von Home Assistant
Seit meinem Umstieg vor einigen Wochen konnte ich die Vor- und auch Nachteile dieser Smart-Home-Lösung umfassend kennen lernen.
Home Assistant überzeugte mich durch:
- Eine Vielzahl an Integrationen und Erweiterungen: Nahezu jedes Smart-Home-Gerät lässt sich verbinden und steuern.
- Eine komfortable App (Android / iOS) mit vollem Funktionsumfang: Mit der intuitiven App lässt sich das eigene Smart-Home bequem von deinem Smartphone oder Tablet aus.
- Geringeren Ressourcenverbrauch: Im Vergleich zu ioBroker verbraucht Home Assistant weniger Ressourcen, was besonders auf schwächeren Systemen von Vorteil ist.
- Eine deutlich größere Community: Die Home Assistant-Community bietet umfangreiche Unterstützung und Hilfe bei Fragen und Problemen.
Wenngleich Home Assistant einige Vorteile gegenüber ioBroker bietet, gibt es auch einige Nachteile:
- Automatisierungen und Skripte: Die Erstellung von Automatisierungen und Skripten ist aus meiner Sicht etwas komplexer und erfordert die Verwendung der grafischen Benutzeroberfläche oder von YAML-Code. ioBroker hingegen bietet hier mehr Flexibilität durch die Verwendung von JavaScript, TypeScript, Blockly und Rules.
An dieser Stelle möchte ich aber betonten, dass die Entscheidung zwischen Home Assistant und ioBroker von den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen des Nutzers abhängig ist!
Meine Konfiguration
In diesem Abschnitt möchte ich meine Konfiguration vorstellen und dabei auf die vielfältigen Möglichkeiten und Integrationen der Plattform eingehen.
Home Assistant bietet eine große Auswahl an Integrationen, die es ermöglichen, verschiedenste Geräte und Systeme in das Smart-Home einzubinden. In meiner Konfiguration kommen unter anderem folgende Integrationen zum Einsatz:
- Abstand: Ermittelt den Abstand zwischen einem Benutzer und dem Zuhause
- AccuWeather: Wetterdaten für den Standort des Zuhauses
- AndroidTV Remote: Zum steuern meiner Xiaomi MiBox 3
- AVM Fritz!Box Tools: Zum steuern meiner Fritz!Box und zur Überwachung meiner Netzwerkgeräte
- Electricity Map: Stellt Daten zum Strommix meines Standorts bereit
- Forcast.solar: Stellt Vorhersagen zur PV-Produktion bereit
- Google Assistant: zur Steuerung einzelner Geräte per Sprache
- Google Calendar: integriert meine privaten Kalenderdaten
- Google Cast: Unterstützung meiner Google Home Minis
- Google Translate Text-to-Speech: Sprachausgabe auf meine Google Home Minis
- HACS: Integration des Community Stores
- Home Connect: Integration meiner weißen Ware von Siemens bzw. Bosch
- HomeMatic(IP) Local: Integration meiner HomeMatic CCU und Geräte
- Mobile App: Integration der Geräte auf denen die App genutzt wird
- Mostly Default Config: Ermöglicht die Anpassung der Default Config
- Solarman: Integration meines PV-Wechselrichters von Deye
- Sonne: Stellt Daten zum Sonnenstand bereit
- Sonos: Integration meiner Sonos Boxen
- Tankerkönig: Stellt Daten zu Benzin- bzw. Diesel-Preisen der umliegenden Tankstellen zur Verfügung
- Waste Collection Schedule: Bezieht Kalenderdaten der örtlichen Müllabfuhr und stellt diese im Kalender bereit
- Watchman: Stellt einen Service Dienst zur Verfügung
- Xiaomi Miio: Integration meines Xiaomi AirPurifiers
- Zigbee Home Automation (ZHA): Integration meines ZigBee Netzwerks über einen Sonoff ZigBee Dongle-E
Zusätzlich zu den Integrationen nutze ich HACS, um weitere Karten und Funktionen zu integrieren. Dazu gehören unter anderem:
- Button-Card: Erweitert die Möglichkeiten zur Steuerung von Geräten
- Power Flow Card Plus: Visualisierung des Energieflusses im Smart-Home
- Purifier Card: Steuerung meines Xiaomi AirPurifiers
- Simple Thermostat: Einfache Steuerung der Heizung/Thermostaten
Die Konfiguration, der bereits unter ioBroker genutzte Lovelace UI, konnte ich weitestgehend übernehmen und habe diese mit der Zeit weiter an meine Bedürfnisse angepasst. Das verwendete Slate Theme habe ich stark individualisiert und stelle es bei Interesse gerne zur Verfügung.
Die folgenden Screenshots geben einen ersten Einblick in meine Konfiguration. Detailliertere Informationen zu einzelnen Bereichen und Funktionen werde ich in weiteren Beiträgen vorstellen.
Möchtest du Home Assistant auch einmal testen?
Sollte ich nun dein Interesse geweckt haben, so kannst du dir mit wenig Aufwand einen HA Docker Container erstellen. Führe folgenden Befehl in deinem Terminal aus, um einen Docker-Container für Home Assistant zu erstellen:
docker run -d \
--name homeassistant \
--privileged \
--restart=unless-stopped \
-p 8123:8123 \
-e TZ=Europe/Berlin \
-v homeassistant:/config \
-v /run/dbus:/run/dbus:ro \
--network=host \
home-assistant/home-assistant:stable
Erläuterung der Befehlsoptionen:
-d
: Startet den Container im Hintergrund.--name homeassistant
: Benennt den Container.--privileged
: Gewährt dem Container erweiterte Berechtigungen.--restart=unless-stopped
: Startet den Container automatisch neu, falls er abstürzt.-p 8123:8123
: Leitet Port 8123 des Containers auf Port 8123 deines Hosts um.-e TZ=Europe/Berlin
: Stellt die Zeitzone auf Europe/Berlin.-v homeassistant:/config
: Speichert die Konfigurationsdateien in einem Docker Volume.-v /run/dbus:/run/dbus:ro
: Ermöglicht dem Container die Kommunikation mit dem D-Bus-System.--network=host
: Verwendet das Netzwerk deines Hosts.home-assistant/home-assistant:stable
: Verwendet das offizielle Docker Image in der stabilen Version.
Sobald der Container gestartet ist, kannst du über die URL http://<host>:8123 auf die Benutzeroberfläche zugreifen. Ersetze <host> durch die IP-Adresse deines Hosts.
Tipp: Falls du bereits einen anderen Dienst auf Port 8123 betreibst, musst du die Portnummer oder die Netzwerkzuordnung in dem obigen Befehl anpassen.
Fazit
Bereue ich den Wechsel? Nein, absolut nicht! ioBroker hat eine großartige Community und ich wünsche dem Team und den Entwicklern alles Gute für die Zukunft. Die Entwicklung von ioBroker wird sicher weitergehen.
Für mein Smart-Home ist Home Assistant jedoch die perfekte Wahl. Die einfache Bedienung, die große Auswahl an Integrationen und die aktive Community haben mich überzeugt.
Wie lange ich Home Assistant nutzen werde und wie sich mein Smart-Home in den nächsten Jahren verändern wird, kann ich heute noch nicht sagen. Fest steht aber: Mit Home Assistant bin ich für die Zukunft gut gerüstet.
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